Mein erstes Jahr als Landtagsabgeordneter
Vor einem Jahr habe ich meinen Job als stellvertretender Marktleiter in einem großen Supermarkt gegen einen Sitz im Hessischen Landtag eingetauscht. Seitdem hat sich für mich viel verändert. Zu Beginn meiner Abgeordnetentätigkeit musste ich zahlreiche organisatorische Herausforderungen meistern, wie das Einrichten meiner Büros in Kassel und Wiesbaden sowie das Einstellen von Personal. Ich war auch in meinem alten Beruf mit dem Führen von Personal betraut, aber Arbeitgeber zu sein ist eine Situation, in die ich mich erstmal einfinden musste.

Trotz der anfänglichen Aufgaben blieb mir nicht viel Zeit zum Eingewöhnen, denn die inhaltliche Arbeit eines Parlamentsabgeordneten erforderte viel Einsatz. Meine erste Rede im Landtag hielt ich zum Thema Sonntagsöffnungszeiten von personenlos betriebenen Supermärkten – ein Thema, das aufgrund meines beruflichen Hintergrunds als stellvertretender Marktleiter im Einzelhandel naheliegend war. Insgesamt habe ich im vergangenen Jahr 8 Reden gehalten und 21 kleine Anfragen an die Landesregierung gestellt. Themen waren unter anderem der Airport Kassel, die Situation bei VW in Baunatal und die Folgen der schweren Unwetter in Trendelburg und Reinhardshagen.
Der Hauptteil meiner Arbeit findet jedoch abseits der öffentlichen Debatte in Ausschüssen und Gremien statt. Ich bin Mitglied im Bildungs- und im Haushaltsausschuss, wo ich mich insbesondere mit der politischen und beruflichen Bildung, weiterführenden Schulen sowie Haushalts- und Finanzpolitik befasse. Seit Beginn der Wahlperiode gehöre ich zudem als Schriftführer dem Ältestenrat des Landtags an. Ende 2024 wurde ich darüber hinaus Mitglied im Untersuchungsausschuss zur Entlassungsaffäre um den Wirtschaftsminister Mansoori. Eine weitere bedeutende Funktion übernehme ich als stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung.

Als besonderes Highlight meines ersten Jahres beschreibe ich meine Sommertour. Dazu habe ich mir in den Sommerferien zwei Wochen Zeit genommen, um Vereine, Unternehmen und Initiativen im Landkreis Kassel zu besuchen. Der Austausch ist wichtig für mich, um die Anliegen der Bevölkerung auch aus dem Landkreis Kassel mit in meine Arbeit in Wiesbaden einfließen zu lassen.
Rückblickend würde ich mein erstes Jahr im Landtag als spannend und lehrreich beschreiben. Das erste Jahr war sehr aufregend, mit vielen neuen Eindrücken. Aber es liegen ja noch vier Jahre vor mir, in denen ich mich mit der gleichen Motivation für die Belange der Menschen in Nordhessen und im Landkreis Kassel einsetzen werde.