Der geplante Ausbau von Windkraftanlagen im Landkreis Kassel stößt trotz umfassender Naturschutzprüfungen weiterhin auf Widerstand.
Neben den bereits im Bau befindlichen Anlagen im Reinhardswald ist aktuell die Entwicklung weiterer Windkraftanlagen am Gahrenberg im Vorranggebiet KS26 geplant. Die Stadt Hann. Münden hat sich kürzlich gegen die Errichtung von Windkraftanlagen an dieser Stelle ausgesprochen. Gegen die von den Stadtwerken Wolfhagen ins Spiel gebrachten Anlagen im Wolfhager Stadtwald hat sich nun eine Bürgerinitiative formiert.
Der Grüne-Landtagsabgeordnete Sascha Meier zeigt sich angesichts dieser Entwicklungen verwundert: "Bereits im Auswahlverfahren der Vorrangflächen, die in einem breiten demokratischen Konsens festgelegt wurden, hatten die Verantwortlichen den Naturschutz und den Schutz des Trinkwassers im Blick. Auch im Rahmen des anstehenden Genehmigungsverfahrens werden alle naturschutzrechtlichen Belange umfassend und sorgfältig geprüft. Gerade die im Reinhardswald nicht genehmigten Anlagen und die verordneten Auflagen demonstrieren die Wirksamkeit und Stringenz dieser Prüfungen. Es ist nicht nachvollziehbar, warum trotz dieser Sorgfalt diese Ängste bestehen."
Als positives Beispiel führt der Landtagsabgeordnete die Gemeinde Kaufungen und Lohfelden an, wo Windkraftanlagen auf eine hohe Akzeptanz der Bevölkerung stoßen. "In Kaufungen und Lohfelden zahlt die Betreibergesellschaft 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die Nachbargemeinden. Die Beteiligung der Kommunen ist allerdings bisher nach §6 EEG noch freiwillig. Daher haben wir Grünen im Hessischen Landtag einen Gesetzesentwurf vorgelegt, in dem die Kommunen verbindlich an den Erträgen von Windenergie beteiligt werden sollen. In Zeiten klammer kommunaler Kassen wäre das ein wichtiges Zeichen. Auch die Gemeinde Kaufungen und die Gemeindewerke Lohfelden profitieren durch ihre eigene Beteiligung direkt von den Gewinnausschüttungen. SPD und CDU wollen dies nicht vorantreiben und unser Beteiligungsgesetz ablehnen. “, erläutert Meier.
"Wir brauchen den Ausbau erneuerbarer Energien, um die Klimaziele zu erreichen und unsere Energieversorgung zukunftsfähig zu gestalten. Angesichts der globalen Entwicklungen ist es auch wichtig, unabhängiger von Energieimporten zu werden. Dabei müssen wir sowohl den Naturschutz als auch die Interessen der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigen. Die vorhandenen Genehmigungsverfahren stellen bereits sicher, dass nur dort Windräder gebaut werden, wo sie ökologisch vertretbar sind. Zusätzlich müssen wir aber auch für eine gerechte Verteilung der wirtschaftlichen Vorteile sorgen, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu stärken", betont Meier abschließend.