Landkreis Kassel, 20.01.2025 – Mit scharfen Worten weist Sascha Meier, grüner Landtagsabgeordneter, für den Landkreis Kassel, die jüngsten Äußerungen von Alice Weidel (AfD) und Friedrich Merz (CDU) zurück. Weidels Forderung, sämtliche Windkraftanlagen „niederzureißen“, und Merz’ Plädoyer für eine Renaissance von Atomkraft und Kernfusion seien nicht nur technisch und wirtschaftlich unüberlegt, sondern bedrohten konkret das Fundament regionaler Wertschöpfung in Nordhessen und ganz Deutschland.
„Wer allen Ernstes Windräder abreißen möchte, muss erklären, wie er Gemeinden, Waldbesitzerinnen und Landwirten die entgangenen Pachten ersetzen und Milliarden an Investitionen entschädigen will“, erklärt Sascha Meier. Nach Schätzungen unabhängiger Expertinnen und Experten könnte ein Rückbau sämtlicher Anlagen die deutsche Volkswirtschaft um etliche Milliarden Euro schädigen, Arbeitsplätze kosten und für massive Versorgungsengpässe sorgen. „Allein in Nordhessen profitieren heute Hunderte Kommunen, Energiegenossenschaften und private Haushalte von einer sauberen, günstigen und sicheren Stromversorgung“, führt Meier aus. „Diese Erträge fließen direkt in kommunale Haushalte und schaffen Spielräume für Bildung, Soziales und Infrastruktur.“
Ein Beispiel für diese Erfolgsgeschichte ist die Gemeinde Breuna. Dort wird mit vier neuen Windenergieanlagen im Windpark Wettesingen nicht nur klimaschonender Strom erzeugt, sondern durch das gleichzeitige Repowering älterer Turbinen auch die Effizienz gesteigert. Zugleich entstehen neue Projekte wie das geplante Nahwärmenetz, bei dem die Gemeinde ihren Strom aus Wind- und Agri-Photovoltaik-Anlagen bezieht. „Das ist echte Zukunftspolitik: Bürgerinnen und Bürger profitieren von niedrigeren Energiekosten und wir stärken die regionale Wertschöpfung, statt in fossile oder nukleare Sackgassen zu investieren“, betont Meier.
Der grüne Abgeordnete erinnert zudem an den gemeinsamen Kraftakt im Dreiländereck, durch den die Einrichtung eines Atommüll-Zwischenlagers in Würgassen gestoppt wurde. „Wer jetzt erneut nach Atomkraft ruft, muss den Menschen in Nordhessen – insbesondere in den Altlandkreisen Hofgeismar und Wolfhagen – erklären, warum sie möglicherweise doch wieder ein Endlager oder Zwischenlager in ihrer Nachbarschaft dulden sollen“, gibt Meier zu bedenken. Von der Planung bis zur Inbetriebnahme neuer Atomkraftwerke vergingen Jahrzehnte, die Kosten explodierten; gleichzeitig sei die Kernfusion noch auf Jahrzehnte hinaus nicht marktreif. „So eine Rolle rückwärts ist nicht nur rückwärtsgewandt, sondern unverantwortlich und teuer“, warnt Meier.
Gerade im Reinhardswald und anderen regionalen Leuchttürmen der Erneuerbaren Energien hat sich gezeigt, wie Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sowie Landwirte mit dem Bau und Betrieb von Windkraftanlagen ein stabiles Zusatzeinkommen erzielen und gleichzeitig etwas für den Klimaschutz tun könnten. Ein Stopp oder gar Rückbau solcher Projekte würde laut Sascha Meier „einen doppelten Schlag gegen Umwelt und Wirtschaft“ bedeuten. Erste Schätzungen gehen davon aus, dass bundesweit über 100.000 Arbeitsplätze im Bereich der Erneuerbaren Energien in Gefahr wären, sollte eine solche Politik Wirklichkeit werden.
„Als grüne Partei stehen wir fest an der Seite all jener, die sich für eine sichere, bezahlbare und saubere Energieversorgung engagieren. Das betrifft Kommunen ebenso wie Waldbesitzer, Landwirte und Bürgerenergiegenossenschaften“, so Meier abschließend. „Nordhessen ist längst ein Vorreiter in Sachen Windkraft und innovativer Projekte. Wer jetzt durch ideologische Parolen Verunsicherung stiftet, gefährdet nicht nur regionale Erfolge, sondern auch den Wirtschaftsstandort Deutschland und unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit.“