Vor einem Jahr tauschte der Breunaer Sascha Meier den Job als stellvertretender Marktleiter in einem großen Supermarkt gegen einen Sitz im hessischen Landtag. Zu Beginn musste Meier erstmal viele organisatorische Dinge wie das Einrichten seiner Büros in Kassel und Wiesbaden oder das Einstellen von Personal erledigen. „Ich war auch in meinem alten Beruf mit dem Führen von Personal betraut, so Meier, aber Arbeitgeber zu sein ist eine Situation, in die ich mich erstmal einfinden musste.“
Viel Zeit blieb dem inzwischen 27-Jährigen jedoch nicht, denn schließlich lebt ein Parlament von der inhaltlichen Arbeit seiner Abgeordneten. Seine erste Rede hielt Sascha Meier zu den Sonntagsöffnungszeiten von sogenannten personenlos betreibbaren Supermärkten. „Dass ich in diesem Fall die Rede gehalten habe, hat sich aufgrund meines beruflichen Hintergrundes einfach angeboten“, sagt der gelernte Einzelhandelskaufmann. Reden halten sind jedoch nur der kleinste Teil einer Abgeordnetentätigkeit, der Hauptteil findet im Hintergrund, wie in den Ausschüssen, statt. Meier ist Mitglied im Bildungs- und im Haushaltsausschuss, seine inhaltlichen Themen sind die politische und berufliche Bildung, weiterführende Schulen sowie die Haushalts- und Finanzpolitik. Seit Beginn der Wahlperiode gehört er auch als Schriftführer dem Ältestenrat des Landtages an. Darüber hinaus ist er seit Ende des Jahres 2024 auch im Untersuchungsausschuss zur Entlassungsaffäre um den Wirtschaftsminister Mansoori, der seine ehemalige Staatssekretärin Messari-Becker mit einer unrühmlichen Pressemitteilung in den Ruhestand versetzte.
Eine der wichtigsten Aufgaben der Opposition ist das Überprüfen der Arbeit der Regierung. Das weiß auch Meier. „Ein Mittel, das wir dazu haben, sind Anfragen an die Ministerien“, erklärt er. Solche Anfragen hat er beispielsweise zum Airport Kassel, der Situation bei VW in Baunatal oder der Situation in Trendelburg und Reinhardshagen nach den schweren Unwettern gestellt.
Als eines der Highlights in seinem ersten Jahr beschreibt Sascha Meier seine Sommertour. „Dazu habe ich mir in den Sommerferien zwei Wochen Zeit genommen, um Vereine, Unternehmen und Initiativen im Landkreis Kassel zu besuchen. Der Austausch ist wichtig für mich, um die Anliegen der Bevölkerung auch aus dem Landkreis Kassel mit in meine Arbeit in Wiesbaden einfließen zu lassen“, so der Grüne Landtagsabgeordnete.
„Das erste Jahr war sehr spannend, mit vielen neuen Eindrücken“, erklärt Meier, „aber es liegen ja noch vier Jahre vor mir, in denen ich mich mit der gleichen Motivation für die Belange der Menschen in Nordhessen und im Landkreis Kassel einsetzen werde.“